Guten Abend Herr Heller!
Ich danke für die Antwort. Also, Formica s. str. würde ich die Königin auf jeden Falle zuordnen, weil ja Raptiformica und Coptoformica eindeutig wegfallen.
Ihrer Vermutung, dass es sich um eine Farbanomalie von Formica pratensis handeln könnte, kann ich einiges abgewinnen. Ich wollte das seltene Tier ja wirklich nicht töten, um es unter das Mikroskop zu legen! Aber ich habe mir den Kopf am Bildschirm noch einmal ordentlich vergrößert und musste feststellen, dass das Stirndreieck matter als die Umgebung erscheint. So viel ich weiß trifft das auf F. pratensis zu.
Als zweites Indiz ist mir in Erinnerung, dass die schöne "Rote" unmittelbar nach der Freilassung zufällig auf eine kräftige Arbeiterin von F. pratensis traf. Nach einer kurzen Kontaktaufnahme gingen beide ihres Weges, von Aggression war keine Spur.
Wahrscheinlich stammt die am Bein hängende Arbeiterin aus einem fremden Nest.
Bliebe als Restrisiko noch der sehr frühe Schwärmtermin. Laut Seifert (S. 308) zwar möglich, aber in diesem Gebiet habe ich das Schwärmen (1. Jahresgeneration) dieser Art schon wiederholt beobachtet. Es fand bisher immer vorwiegend im Juni statt. Möglicherweise stammte sie aus einem polygynen Nest und hat dieses ganz einfach verlassen?
Wie bereits oben gesagt, gab es an diesem Tag eindeutig ein Schwärmen von Formica polyctena/rufa (da will ich mich nicht festlegen). Ich konnte einige dieser Königinnen sehen, aber sonst keine Formica pratensis-Gyne.
Schlussendlich wäre es noch interessant, ob so eine Farbanomalie in irgend einer Weise vererbbar wäre.
Ich suche weiter.......
und verbleibe mit besten Grüßen Volker Borovsky
Zuletzt geändert von Boro am 19. Jun. 2008, 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
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