Hallo,
http://pestcontrolnews.com/deutsch-pcn-59/ März 2015
Eine Zeitschrift für Schädlingsbekämpfer.
Man kann die Ausgabe 59 mit dem Artikel herunterladen (2.25 Mb)
Wurde hier bereits im April 2015 angekündigt und verlinkt:
viewtopic.php?f=27&t=2029In dieser Zeitschrift erschien ein Artikel von mir über Hausameisen:
Alfred Buschinger: Hausameisen: Oft nur ein Indiz für Baumängel!Aus dem Text:
(Einleitung) Viele „Ratgeber“ empfehlen gegen Ameisenbefall diverse Hausmittel,
die jedoch kaum, oder allenfalls sehr kurzfristig wirksam sind.
Handelsübliche Präparate zur Vertreibung oder Bekämpfung von
Ameisen erweisen sich nicht selten als wirkungslos, und selbst bei
Einsatz eines Schädlingsbekämpfers kommen die Ameisen häufig
nach einigen Monaten oder im folgenden Jahr wieder. Unsere
Erfahrungen haben gezeigt, dass oft vorgeschädigte Bausubstanz
oder ungeeignete Baustoffe die eigentliche Ursache für Ameisenbefall
sind, die durch eine Bekämpfung der Ameisen nicht beseitigt werden
kann.
Zu Lasius brunneus: Die Bekämpfung der Art ist schwierig: An viele handelsübliche
Fraßgifte geht sie nicht, oder nur zeitweilig im Jahreszyklus.
Ursache für ihre Ansiedlung sind von außen zugängliche, geeignete
Materialien (Isolierungen, auch z.B. Styropor, Kokosfaser, Kork,
Spanplatten, morsches Holz) in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit.
Leider vergreift sich L. brunneus auch, von “weicherem” Isoliermaterial
ausgehend, an tragenden Holzteilen, die so zerlöchert werden
können, dass Bruchgefahr besteht. Ein Nest kann sich über etliche
Quadratmeter und mehrere Räume (Fußböden, Wände) erstrecken
und mehrere „Nestzentren“ umfassen. Bedenklich ist, dass auch
in neueren Gebäuden, etwa in Holzständer-Bauweise, manche
Isoliermaterialien von den Ameisen ausgeräumt werden können.
Zur Bekämpfung werden Köder mit den Wirkstoffen Fipronil oder
Spinosad empfohlen. Besonders auf höhere Wirkstoffkonzentration
achten; 0,8 g/kg gelten als brauchbar.
Wichtig: Eine reine Bekämpfung verschiebt das Problem nur! Selbst
bei erfolgreicher Vernichtung des Volkes würde eine weiter bestehende
Nistgelegenheit sehr bald von einem neuen Volk entdeckt und
besiedelt. Befall durch diese Ameisen ist ein Indiz für Bauschäden/
Baufehler, die nicht von den Ameisen selbst verursacht werden!
--
Mehr kann ich wirklich nicht tun, als meine Erfahrungen zu publizieren!
Zu Ihren Fragen:
1) Problem erkannt, Problem gebannt ? - Nach entsprechender Maßnahme.
2) Mich würde interessieren, wie sich die Ameisen IM Haus dann wohl ggf. verhalten werden wenn alles dicht ist? Stürzen Sie dann aus allen Ecken hervor? - Kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht mal ansatzweise beantworten.
3) Ich vermute, dass viele Häuser mit Styropordämmung genau aus diesem Grund Ihr Ameisenproblem haben, oder? -
Die Berichte und Anfragen mehren sich. *)
*) Ich bewohne selbst ein mit Styropor isoliertes Haus, seit > 30 Jahren ohne Befall. Die Isolierung reicht nicht bis ins Erdreich. Unterhalb der Unterkante der Isolierung ist ein Kiesbett, durch das anscheinend keine Feuchtigkeit aufsteigt. Zudem gelangt dank eines recht weiten Dachüberstandes nur selten Regen an die Wand. - VIELLEICHT (!) bleiben wir deshalb verschont...
MfG,
A. Buschinger