Hallo benai,
den Namen "Temnothorax nylanderi" kann man mit "Nylanders Schmalbrustameise" übersetzen. Nylander war derjenige, der diese Art erstmals beschrieben hat.
Die Art ist auf jeden Fall monogyn und findet sich am häufigsten in Eicheln, manchmal auch in leeren Schneckenhäusern oder herabgefallenen Zweigen.
Die Art ist sehr robust und recht einfach zu halten, allerdings auch ziemlich unauffällig. Die Arbeiterinnen bewegen sich zumeist einzeln und relativ langsam durch das Formikarium. Oft kann man auch den sogenannten Tandemlauf beobachten.
Da die Art in unseren Breiten lebt, ist eine Winterruhe nötig oder zumindest für die Kolonieentwicklung förderlich, wobei sie auch kürzer ausfallen kann als bei anderen Arten.
Die Größe der Kolonie liegt im allgemeinen zwischen 50 -100 Tieren, viel mehr Platz gibt das Innere einer Eichel oft auch nicht her.
Was das erreichbare Alter der Arbeiterinnen bzw. Königinnen angeht, da kann ich leider keine gesicherte Aussage machen.
Prof. Buschinger hat aber diese und andere Schmalbrustameisen-Arten jahrelang auch unter Laborbedingungen erforscht, sicherlich kann er mehr dazu sagen.
Ob die Art im Hunsrück vorkommt, kann ich nicht ebenfalls nicht mit Sicherheit sagen, aber es spricht eigentlich nichts dagegen.
Man braucht natürlich etwas Geduld sie zu finden. Einfach einmal unter Eichen nach älteren Eicheln suchen. Wenn diese ein kleines Loch haben, sollte man sie (am besten auf einem weißen Blatt Papier) ein Weilchen beobachten. Meist dauert es nicht lange, bis eine der Arbeiterinnen ihren Kopf herausstreckt und das Nest verlässt (vorausgesetzt natürlich, es befindet sich eines in der Eichel).
Inzucht konnte ich bei der von mir gehaltenen Kolonie bisher noch nicht beobachten, obwohl diese jedes Jahr Geschlechtstiere produziert, ausschließen möchte ich es aber auch nicht.
Viele Grüße,
Rene
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