Hallo Phoneo,
Die "Symptome" sprechen stark für eine der beiden Arten, Lasius brunneus oder L. emarginatus.
Es gibt hier bereits mehrere threads zu diesen, z.B.:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=347.
Auch in diesem thread geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit um Lasius brunneus; siehe Beitrag von Diotleib: 19 Mai, 2007 22:33 Titel: Ameisen im Wohngebäude:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=373
Man kann auch mit einer solchen Auffassung an das Problem herangehen; ich persönlich würde es dennoch bevorzugen, die Tiere loszuwerden.
Ansonsten kann ich auf die leider große Zahl von Anfragen per e-mail etc. nur immer das Folgende sagen:
Vermutlich handelt es sich um die Braune Wegameise (Lasius brunneus), oder die "Zweifarbige Wegameise" (Lasius emarginatus), zwei bei uns in Wäldern, Parks und Gärten häufige Arten. Sie nisten allerdings auch gerne in Gebäuden, wobei die Arbeiterinnen zur Futtersuche nur selten ins Haus kommen, sondern meist Wege nach draußen zu Bäumen mit Blattläusen und Beuteinsekten belaufen. Die geflügelten jungen Königinnen und Männchen tauchen häufig im Frühsommer (Mai) innerhalb des Hauses auf (ggf. Fenster auf und rausscheuchen, oder mit Staubsauger entfernen).
Die Bekämpfung gerade dieser Arten ist schwierig: An handelsübliche Fraßgifte gehen sie nicht. Außerdem würde, selbst bei erfolgreicher Vernichtung des Volkes, die nach wie vor bestehende Nistgelegenheit sehr bald von einem neuen Volk entdeckt und besiedelt. Ursache für ihre Ansiedlung sind von außen zugängliche, geeignete Materialien (Isolierungen, Kokosfaser, Kork, Spanplatten, morsches Holz, auch z.B. Styropor) in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit. Falls möglich trockenlegen und evtl. von außen die Zugangswege für die Ameisen z.B. durch Silikon-Dichtmasse versperren.
Leider vergreift sich L. brunneus auch, von weicherem Isoliermaterial ausgehend, an tragenden Holzteilen, die so zerlöchert werden, dass Bruchgefahr besteht.
Betr. Bekämpfungsmitteln weiß ein Schädlingsbekämpfer besser als ich selbst, was z.Zt. genehmigt ist, da ändert sich oft etwas. Lokale Unternehmen finden Sie in den Gelben Seiten des Telefonbuchs. Aber wie oben gesagt: Eine reine Bekämpfung verschiebt das Problem nur, Sie müssten die Nistgelegenheit beseitigen (lassen).
Hier noch speziell: Vermutlich ist es "nur" ein Volk. Das kann aber leider mehrere Zweignester im Bereich des Flachdaches bewohnen, teilweise in mehreren Metern Entfernung voneinander. Nur in einem davon ist die Königin, und die müsste man auf jeden Fall erwischen.
MfG,
A. Buschinger