Hallo,
um mich kurz vorzustellen, ich bin der Verfasser des Beitrages im obigen anesprochenen Forum. Ich habe bereits mit Herrn Buschinger kontakt aufgenommen und es gibt noch einige weitere Informationen die vorher so nicht genannt wurden.
Es tauchten noch einige Fragen auf und einige Dinge waren eher auf die schnelle dokumentiert. Daher wollte ich noch mal genauer auf den Vorfall eingehen.
Das angesprochene Haus liegt lediglich auf einem Grundmauerfundament. D.h. die Räume im untergeschoss (kein Keller vorhanden) haben direkten Zugang zum Mutterboden. In den einzelnen Räumen sind jeweils Bodenplatten ausgelegt (ich meine Stein bzw. Betonplatten). Als nächste Schicht liegt eine Schutzfolie gegen Feuchtigkeit und Nässe, erinnerte mich an eine Art von Teichfolie. Darauf folgen dann drei Schichten Styropor die von eine pappartigen Pressspanplatte abgedeckt wurden. Darauf folgte dann die eigentliche elektrische Fussbodenheizung die mit Estrich zuzüglich einem Drahtgeflecht übergossen wurde. Darauf wiederum ein normaler Holzparkettfußboden. Im Zimmer mit dem Hauptnest war zwar nur ein Teppichboden ausgelegt, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, da die Ameisen eh in der Styroporschicht gehaust haben.
Der Grund wieso die Kolonie überhaupt im Styropor hausen konnte und die Wärme überwinden konnte, waren wohl die sehr sehr feuchten bis nassen Styroporplatten. Die Schutzfolie hatte wohl nach über 20 Jahren nicht mehr den nötigen Schutz vor Nässe geboten. Zumal meiner Meinung nach bei Intriebnahme der Heizung die Kolonie direkt gen Terrasse gezogen ist und dort die Winterruhe vollzogen hat.
Der Hausinhaber hat die ersten Steinplatten der Terasse, die direkt am Haus bzw. des Hauptnestzimmers angrenze, entfernt und entdeckte dort ebenfalls Teile der Kolonie samt Brut und weitreichende Nestrukturen. Also alles eine sehr komplexe und verstrickte Angelegenheit
Das Nest selbst war in dem ca. 20qm großem Zimmer an der rechte Ecke gen Aussenwand (Terassentür) gerichtet. In einem Radius von ca. 3-4 Meter erstreckten sich in verschiedenen Richtungen die Neststrukturen.
Weitere Neststrukturen waren dann auch im Esszimmer zu finden, das von einem Flur vom eigentlichen Hauptnest getrennt ist (ca. 6-7 Meter). Hier im Esszimmer befanden sich, nach dem das Zimmer inkl. Hauptnest komplett enfernt wurde, alle restlichen überlebenden Arbeiterinnen samt Brut.
Es kann natürlich sein, dass sich nun noch weitere Arbeiterinnen in sämtlichen Furchen und Ritzen verkrochen haben und auch noch am nächsten Tag wurde noch reichlich Brut und Arbeiterinnen in Leerrohrleitungn gefunden. Trotzalledem habe ich beim Abbau des Hauptnestes die Königin finden können und habe die Kolonie in einem sehr dezimierten Zustand evakuieren können. Wir werden sehen wie das nun weiter geht, ob und wann es weitere Vorfälle gibt.
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten, sofern es weitere interessante Punkte gibt. Die evakuierte Kolonie, werde ich nun nach Absprache mit Herrn Buschinger im benachbarten Wald an einer geeigneten Stelle freilassen und gebe Ihr die Chance sich in der freien Insektenschaft durch zusetzen. Denn kochendes Wasser ist definitiv nicht meine Art der Insektenbekämpfung.
Falls noch weitere Fragen aufkommen, werde ich diese natürlich gerne Beantworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Zucca